Meine Flugpatenschaft im April 2016 Málaga - München

Zwei Galgos mit Mäntelchen in der großen Box und ein Bodeguero Andalz Welpe in der kleinen Box
Zwei Galgos mit Mäntelchen in der großen Box und ein Bodeguero Andalz Welpe in der kleinen Box

Mit diesem Bericht möchte ich allen Mut machen, die so gerne helfen möchten, sich bislang aber nicht getraut haben, sich als Flugpate zur Verfügung zu stellen.

Und ich kann nur sagen: Es war ein wunderbares Erlebnis, und es hat mich von Herzen glücklich gemacht diesen drei Hunden zu helfen, damit sie aus ihrem traurigen Schicksal in ein besseres Leben kommen. Sie haben es verdient!

 

Die Vorbereitung
Ich hatte mich auf www.flugpate.com für einen Flug von Malaga nach München eingetragen. Noch am gleichen Tag meldeten sich sehr viele Tierschutzorganisationen bei mir, letztendlich entschied ich mich für die Galgo Hilfe. Bereits im Vorfeld wurde mir alles ganz genau erklärt, die Organisation übernahm die Buchung und Bezahlung der Boxen.  Ich bekam auch alle wichtigen Telefonnummern sowie Bilder von den drei Hunden, die ich mit nach München nahm. Ich hatte zwei Galgo Damen dabei, die zusammen in einer großen Box reisen durften und einen winzigen Bodeguero Andaluz Welpen, die als Handgepäck mitreisen durfte. Man kann sich aber natürlich aussuchen, ob man einen Hund oder mehrere Hunde mitehmen möchte!

Von links nach rechts: Buleria, Cartiuche und Chica

Die Reise

Am Check-In hatte sich Pedro, der Tierheimmitarbeiter, bereits mit den Hunden in den Boxen angestellt.
Jeder Hund hat seinen eigenen Ausweis (europäischer Heimtierausweis mit allen Impfnachweisen etc.); diese Papiere bekam ich gleich in die Hand gedrückt und erklärt. Beim Check-In musste ich lediglich mein Ticket zeigen, den Rest machte Pedro für mich. Pedro kümmerte sich auch darum ,dass die beiden Galgos gut ins Flugzeug verladen wurden, während ich die Kleine aus ihrer Box holte. Sie fing sofort an zu spielen und beäugte misstrauisch aber sehr interessiert das Geschehen am Flughafen. Sie war wirklich zu süß !

Die beiden Galgos waren zu meiner Verwunderung sehr ruhig und gelassen! Sie legten sogar ab und zu den Kopf ab um zu dösen.

 

Schließlich verabschiedete ich mich und ging mit klein Chica auf dem Arm durch die Sicherheitsschleuse, während ihre Reisetasche durchleuchtet wurde. Danach kam sie wieder in ihre Tasche.

 

Den Flug über lag Chica ganz ruhig in ihrer Box, kein Fiepen, kein Gebell, die beiden anderen Vierbeiner waren im Frachtraum. Die Hunde sind meist geistig so erschöpft von den ganzen Eindrücken am Flughafen, dass sie dann im Flugzeug schlafen. Während des Fluges musste Chica in ihrer Tasche im Fußraum bleiben.

 

Die Ankunft
In München angekommen, brachte mir das Flughafenpersonal die beiden „Frachtraum-Hunde“ an den Sperrgepäckschalter, von wo aus ich sie einfach durch die Ausgangstür schieben musste. Alle Hunde haben den Flug gut überstanden. Ich denke auch, dass sie schon weitaus schlimmeres durchgemacht haben. Dort wurden wir schon sehnsüchtig von den Pflegestellen und einer Dame der Tierschutzorganisation erwartet. Die Leute waren so wahnsinnig dankbar und glücklich, dass ich die Hunde mitgebracht habe!!

 

Und jetzt?
Seither verfolge ich im Internet gespannt, was es Neues zu „meinen“ Schützlingen zu lesen und zu sehen gibt. Eine Galgo Dame darf bei der Pflegestelle mit drei anderen Galgos bleiben, die andere sucht noch eine nette Familie (Klick) und die kleine Chica hat natürlich ganz schnell das Herz einer Familie erobert! Es ist so schön zu sehen, wie Buleria im weichen Gras liegt und ganz entspannt ihr Schweineohr genießt oder zum ersten Mal in ihrem Leben auf der Couch träumen darf, wo sie doch vorher nur Beton und Stress kannte!

 

Nur Mut!
Ohne zu übertreiben kann ich sagen, dass mich dieses Erlebnis zutiefst glücklich gemacht hat! Was für uns als Flugpaten beim ersten Mal mit nichts anderem als ein klein wenig Nervosität, dafür aber auch mit ganz viel Glück verbunden ist, bedeutet für die Tiere aus dem grausamen Dahinvegetieren zu entkommen und die Chance auf ein neues, besseres Leben.

Man kann sicher nicht alle Tiere retten, und an der ganzen Problematik wird sich nur langsam etwas ändern. Aber für die Tiere, die eine Familie in Deutschland und einen Flugpaten finden, der sie mitnimmt, für die ändert sich alles. Sie dürfen leben und Liebe erfahren.

Also: nur Mut! Es lohnt sich! Wenn jeder einen kleinen Teil zum Tierschutz beiträgt, können wir auf der Welt gemeinsam etwas bewirken!

Meine Hochachtung gilt allen Personen, die sich - auf welche Art auch immer - vor Ort, als Mitarbeiter, als Spender, als Pflegestelle oder Flugpate für Tiere auf der ganzen Welt engagieren!!!

 

Ich bin beim nächsten Mal auf jeden Fall wieder dabei!

Viele Grüße,
Sylvia.

 

Lest bitte auch mein Kastrationsbericht! Klick!

 

Diese Hündin sucht dringend ein neues Zuhause! Klick!

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Angelika (Montag, 16 Mai 2016 19:32)

    Ein super wichtiger Beitrag und toll geschrieben! Viele Menschen wissen über die Flugpatenschaft nicht Bescheid und wenn doch, dann haben sie Angst vor Umständen und möglichen Kosten. Dabei ist alles so einfach und den Tieren wird geholfen. Nur mit der Ausreise besteht Hoffnung auf ein besseres Leben. All diese armen Seelen in Süd- und Osteuropa haben das verdient, schaffen tun es eh nur wenige. Ich hoffe, dass der informative Artikel von Sylvia hilft, Vorurteile abzubauen und dass er viele, die jetzt vor ihrer Urlaubsreise stehen, motiviert, Flugpate zu werden.

  • #2

    Elke (Donnerstag, 19 Mai 2016 13:13)

    Ein wundervoller Bericht, der berührt und hoffentlich viele ermutigt, sich beim nächsten Flug auch als Flugpate zur Verfügung zu stellen!! Ich, als Pflegestellen-Mama von Buleria (die ja bei genanntem Flug dabei war), kann nur betonen, wie wichtig es ist, dass die Tierschutzorganisationen immer wieder Flugpatenangebote bekommen, damit ihre Schützlinge ausreisen können und somit die Chance auf ein neues, glückliches Leben erhalten. Leider wissen immer noch sehr wenige Reisende, wie einfach eine Flugpatenschaft eigentlich ist, dass sie mit keinerlei Kosten verbunden ist und dass sich wirklich jeder dafür melden kann. Der Glücksfaktor, der ja schon beschrieben wurde, ist hingegen riesengroß und man erlebt dieses wunderbare Gefühl, mitgeholfen zu haben, einem oder mehreren Tieren ein neues Leben geschenkt zu haben. Ja, es stimmt, dass man mit der Rettung einiger Tiere nicht die Welt verändern kann, aber für diese Tiere verändert sich die ganze Welt!! Sie bekommen eine Chance auf ein glückliches und gutes Leben! Und wenn man beobachtet, wie z.B. Buleria (stellvertretend für alle!!) aufblüht, ihre Ängste verliert und sich zu einem glücklichen, ausgelassenen Hund entwickelt, der das Leben einfach nur genießen darf, dann weiß man, dass sich das alles gelohnt hat und dass es richtig war!

  • #3

    Susi Anderl (Dienstag, 07 Juni 2016 22:00)

    Was für ein toller Bericht, liebe Sylvia! Ich als die "Dame der Tierschutzorga" bin sehr froh, dass du uns die Hunde mitgenommen hast und vor allem, dass du mit der Patenschaft weitermachen wirst! Ich kann ebenfalls ein Lied davon singen, wie unsicher oftmals Reisende sind, wenn sie gefragt werden, ob sie eine Patenschaft übernehmen wollen. Daher mussten wir schon oft einen Batzen Geld in die Hand nehmen und tatsächlich selbst fliegen, um die Hunde zu holen. Dabei werden die Flüge nicht selten privat bezahlt, um den Verein nicht unnötig zu belasten, der ja ohnehin schon die Boxen bezahlt. Dieses Geld wäre sinnvoller investiert in dringend benötigte Utensilien und Medikamente, wie beispielsweise Scalibor-Halsbänder. Daher mein Dank, dass du Pate bist, diesen aufrichtigen Bericht verfasst hast und dich weiterhin für diesen "Job" einsetzen wirst :).

         

           Sylvia Erhard

 

              Tierärztin